Richtig.
Cinavia ist ein Schutzmechanismus für Urheberrechtszwecke, der aus Herstellersicht genial ist, denn er vereint das zu schützende Objekt gleichzeitig mit dem Schutz selbst: Die Audiospur ist einerseits Bestandteil des gekauften Produktes, andererseits gleichzeitig der Spielverderber bei Wiedergabe einer Kopie des Originals, indem am Bildschirm eine Warnung erscheint und der Ton stummt geschaltet wird.
Die "verseuchte" Audiospur kann mit einem Wasserfass verglichen werden, wo Tinte hineingeschüttet wurde. Bei einer geringen Dosis merkt man gar nicht, dass das Wasser verunreinigt wurde. Ebenso kann das menschliche Ohr Cinavia nicht wahrnehmen. Streng genommen ist somit das gekaufte Produkt bereits mit einem "Schmutzfilm" behaftet, den man gar nicht haben will und einem deshalb vom Kauf abraten sollte. Allerdings ist es häufig der Fall, dass das gewünschte Produkt trotz dieses "Schmutzfilms" in keiner besseren Qualität erhältlich ist oder der bessere qualitative Ableger ebenso damit belastet ist, weshalb der Konsument keine wirklichen Ausweichmöglichkeiten hat. Indirekt werden uns diese verseuchten Produkte aufgezwungen.
Aus diesem Grund soll das Wasser bzw. die Audiospur so gefiltet werden, dass sämtliche Verunreinigungen entfernt werden. Dieser Prozess gestaltet sich jedoch als äußerst schwierig, denn wie soll die Tinte wieder komplett dem Wasser entzogen werden, ohne der Zumengung anderer Substanzen und/oder Vermeidung eines Qualitätsverlustes? Vor diesem Problem stehen letztendlich die Software-Entwickler, die Cinavia ausheben möchten: Das zur Verseuchung beitragende Wasserzeichen aus der Audiospur zu entfernen ohne gleichzeitig Qualitätseinbußen hinnehmen zu müssen, die der Mensch akkustisch wahrnehmen kann, stellt dabei die große Herausforderung dar. So grandios diese Idee auch sein mag, sie hat einen Haken: Wenn der Player die Verunreinigung, aus welchem Grund auch immer, nicht erkennt, wird die verseuchte Audiospur sowie das zugehörige Videomaterial ohne Unterbrechung abgespielt.
Letztendlich kann im Zusammenhang mit Cinavia zwar von keinem klassischen Kopierschutz die Rede sein, allerdings kommt es trotzdem zu Einschränkungen hinsichtlich der Wiedergabe von Filmen.
Zu AACS 2.0 können, solange keine UHD Discs am Markt sind und diese von Slysoft unter die Lupe genommen werden, keine näheren Angaben gemacht werden. Unter Umständen kann dieser neue Schutz innerhalb von ein paar Tagen ausgehoben werden oder das Entwicklungsteam arbeitet mehrere Monate daran. Das wird sich alles noch zeigen.